Zeit ist immer zu wenig. Von früh bis spät rennen die Minuten davon und wir ihnen hinterher. Wir können nur mehr schnell leben. Mit Mobiltelefon und Laptop sind wir immer und überall erreichbar. Die Liste der Pflichten ist somit ständig präsent.

Wir hetzen von Termin zu Termin und denken mit Wehmut daran, was wir alles täten wenn wir nur wüssten wann. Wir versuchen, immer mehr in unseren freien Stunden unterzubringen und unterm Strich bleibt nichts davon übrig. Keine Zeit für Weitblick, keine Zeit für Tiefsinn. Zeitnot macht kurzsichtig für die Zukunft. Man rennt den Ereignissen hinterher anstatt sie zu gestalten.

Das Gefühl, ständig unter Druck zu stehen erzeugt Stress. Das Empfinden der Hetze entsteht allerdings im Bewusstsein und orientiert sich nach der inneren Zeit, welche ihren eigenen Gesetzen gehorcht. Dem Rhythmus der inneren Uhr zu folgen bedeutet, sich auf den Takt der Natur einzustellen. Wenn leere Zeiten nicht selber dastehen, müssen sie geschaffen werden.

Wir sind nicht nur frei darin zu entscheiden, wie wir unsere Stunden verbringen, sondern wir können sogar wählen, wie wir den Rhythmus des Lebens wahrnehmen wollen. Oft grübeln wir, was wir als nächstes tun werden oder bereuen, etwas nicht getan zu haben. Die Gegenwart findet ohne unsere Teilnahme statt. Schärfen wir jedoch unsere Wahrnehmung können wir lernen, mit unserer Aufmerksamkeit im Jetzt zu bleiben.

Wenn wir es schaffen, uns von der Hektik und Reizüberflutung loszulösen, weitet sich der Blick und die Sinne öffnen sich. Belangloser Zeitdruck und Hetzerei verschwimmen im Meer der umherirrenden Menschenmasse. Man kehrt dem sinnlosen Streben nach mehr dem Rücken zu und folgt dem Ruf der Natur. Auf einem Berggipfel hat die Zeit keine Gültigkeit, Pläne und Sorgen verlieren ihre Bedeutung. Der Fokus liegt nun auf dem Wesentlichen.

Die Zeit ist keine unerschöpfliche Quelle. Jeder Moment ist einzigartig. Wer in der Gegenwart lebt nimmt jeden so wertvollen Augenblick wahr und kann ihn bewusst geniessen.